Gisela Schneeberger

36 Stunden – Die Geschichte vom Fräulein Pollinger mit Gisela Schneeberger

36 Stunden – Die Geschichte vom Fräulein Pollinger mit Gisela Schneeberger

von Ödön von Horvath
mit
Gisela Schneeberger
, Lesung-Schauspiel und
André Hartmann, Klavier

Mit volksnahen Figuren, Charme und Mundart weiß Gisela Schneeberger ihr Publikum seit beinahe fünf Jahrzehnten zu verzaubern. Ob als legendäres Gspusi Elli vom „Monaco Franze“, kongeniale Szenenpartnerin von Gerhard Polt oder jugendliche WG-Rentnerin in „Wir sind die Neuen“: Stets ist sie fixer Bestandteil des heimischen Kulturerbes.

Dass die vielseitige Grimme-Preisträgerin neben dem komödiantischen Fach ebenso mühelos das ernste Fach beherrscht, zeigt sie nun als Fräulein Pollinger in einer Bühnenfassung der sozialkritisch-satirischen Vorlage nach Ödön von Horváth.
Hier wird gleichzeitig bitterböse, tragisch und poetisch die Realität einer jungen Frau greifbar, die ihren kleinen Teil vom Glück sucht und dabei so manche Niederlage einsteckt. Auf ihrem Weg durch ein von der Wirtschaftskrise gezeichnetes München begegnet das arbeitslose Fräulein im Sommer 1928 unterschiedlichen Schicksalen jener Zeit, und mit ihnen den Männern.
Trotz manch zerplatzter Illusion vermag sie, einmal am Boden, immer wieder aufzustehen.

Pianist André Hartmann sorgt für die passende musikalische Begleitung dieser unsentimentalen Gesellschaftsstudie, indem er mit den vibrierenden und funkelnden Melodien, Harmonien und Arrangements der rasanten 1920er und 1930er Jahre den so unbeschwerten wie unbeständigen Zeitgeist kurz vor dem politischen Sturm heraufbeschwört.

Rückblick

Gisela Schneeberger, geboren in der Nähe von Eichstätt und noch vor ihrer Einschulung Münchnerin geworden, hat sich nun nach über 40 Jahren Film und Fernsehen der Literatur zugewandt.

Viele kennen die Grimme-Preisträgerin aus Filmen wie Man spricht deutsch oder Wir sind die Neuen, aus Serien wie Wia im richtigen Leben, Monaco Franze oder Die schnelle Gerdi.

Sie hat sich nun das Buch 36 Stunden – die Geschichte vom Fräulein Pollinger von Ödon von Horvàth,  das im Sommer 1928 in München spielt, für ihre Lesung vorgenommen. In ihrer Stimme kommen Charme, Ernsthaftigkeit und Fröhlichkeit immer zu den passenden Situationen im richtigen Timbre zum Einsatz. Man kann buchstäblich fühlen, wie das Frl. Pollinger durch München streift und unterschiedliche Männer kennenlernt, am Starnberger See in einem Lokal mit einem “Gentleman” diniert aber Stunden später alleine durch den Forstenrieder Park irrt. Eine Geschichte, die auch eine deutliche Sprache beinhaltet, ohne vulgär zu wirken.

Begleitet wird sie am Piano von Andrè Hartmann, der selbst auch singt und kabarettreife Pointen zum Besten gibt, bei denen er die Mundarten wechselt und zum Schluss auch noch den unvergessenen österreichischen Grantler Hans Moser interpretiert und parodiert.

Ein lang anhaltender Beifall im ausverkauften Sudhaus zeigte, wie sehr auch eine Lesung das Publikum berühren und begeistern kann.

Datum

23.11.2024
Abgelaufen!

Uhrzeit

18:00

Standort

Sudhaus Schloss Seefeld

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