Josef Brustmann – „Jeder ist wer“
mit Martin Regnat (Akkordeon)
„Jeder ist wer“ betitelt Josef Brustmann seinen Debüt-Roman.
Was ist der Mensch, was sein Leben? Diese Fragen inspirierten den virtuosen Multiinstrumentalisten und Träger des Deutschen Kabarettpreises auch schon in Bühnenprogrammen, Gedichten und Prosa. Jetzt ist ein ganzes Buch daraus geworden, geschrieben in einerwunderbaren Sprache: rau und kurzangebunden, wie aus einem bäuerlichen Vermächtnis heraus, herznah, zartbitter und wahrhaftig, vom Leben diktiert. Es ist auch die Geschichte seiner Familie. Und eine über Musik. Die trägt Josef Brustmann durchs ganze Leben. Für das es, wi .(e er schreibt, allerdings keine Generalprobe gibt.
Die ganz Großen der Schriftsteller-Gilde heißen ihn mit seinem Buch „JEDER IST WER“ bereits herzlich willkommen.
„Wer auf der Ost-Seite des Starnberger Sees lebt, kann etwas erzählen. Liegt es an der Luft, dass hier von Oskar Maria Graf über Wolfgang Hildesheimer bis zu Herbert Achternbusch sich große Erzähler haben inspirieren lassen. Jetzt ist wieder einer von diesem Holze dazugekommen: Josef Brustmann. Seine Geschichten sind so traurig-komisch wie die seiner Vorgänger, aber Gottseidank auch so überraschend und poetisch. Ein wunderbarer Schriftsteller!“ Michael Krüger
„‘Jeder ist wer‘ ist ja was ganz besonders Schönes. So was hab ich noch nie gelesen. “ Edgar Selge
„Was für ein ergreifendes Lebensschlamassel in einer so berührenden, detailgenauen Sprache.“ Johano Strasser
„Wohin Josef Brustmann auch schaut, sieht er: Staub, Frauenschuhe und Ewigkeit.“ Monika Helfer
Josef wächst in großer Armut als achtes von neun Kindern auf. Zwei sterben viel zu früh, die anderen wärmen einander mit Singen, Lachen und Musizieren. Der Vater ist von Krieg und langer Kriegsgefangenschaft verschluckt. Dass er den Josef liebt, zeigt sich erst ganz spät. Aber auch: dass es dafür nie zu spät ist. Josef gibt alle Liebe weiter an seine Kinder und Enkelkinder. Seine eigenen Großväter kürzten unglücklich ihr Leben ab. Trauer, die lange nachhallt in den nächsten Generationen. Vertrieben werden aus der Heimat, zufällig stranden im „gelobten“ Land Bayern, in Waldram bei Wolfratshausen, ehemals Föhrenwald, ehemals DP-Lager und jüdisches Schtetl. Wie schnell die einen „vergessen“ können, die anderen nie.
Rückblick
Josef Brustmann, ein vielseitiger Künstler, früher im bayrisch-diatonischen Jodelwahnsinn, dann als Kabarettist unterwegs, stellte sein Erstlingswerk vor.
Er beschreibt in klarer Sprache vor allem sein Aufwachsen als vorletztes von 9 Kindern in Waldram, einem kleinen Nest bei Wolfratshausen am Starnberger See.
Seine Eltern waren Vertriebene, die in Bayern gelandet oder besser gesagt, gestrandet sind. Seine Lebensgeschichte ist geprägt von vielen nachdenklichen Passagen über das damalige einfachste Leben, die immer wieder zum schmunzeln anregen aber auch von lustigen Anekdoten. Ein Buch, das auch mal junge Menschen lesen sollten um zu erfahren, wie schwer es damals war und wie schön es viele heute haben. Begleitet wurde er musikalisch sehr gefühlvoll von Martin Regnat am Akkordeon und der Gitarre, und manchmal brachte Brustmann auch seine Zither zum klingen. Eine gefühlvolle musikalische Lesung, die von den Zuhörern dann mit einem langen und herzlichen Applaus verabschiedet wurde.