Thomas Gropper, Bariton und Moderation

Maharani Chakrabarti, Klavier

„Die schöne Müllerin“ gehört zu den bekanntesten Liederzyklen und ist aus dem Konzertrepertoire überhaupt nicht wegzudenken

Sie ist ein echtes Kind der Romantik: die schöne Müllerstochter, die den verliebten Müllersgesellen verschmäht. In den Berliner Zirkeln und literarischen Salons zu Beginn des 19. Jahrhunderts war sie Thema für ein beliebtes Gesellschaftsspiel mit verteiten Rollen. Der 1794 in Dessau geborene Wilhelm Müller verkehrte in diesen Gesellschaftskreisen und veröffentlichte 1821 im Rahmen seiner Sammlung „Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten“ auch die Gedichte zur schönen Müllerin. Es war ein Zufall, dass im fernen Wien Franz Schubert bei einem Freund den „Waldhornisten“ entdeckte und einen der vollkommensten Liederzyklen unserer Musikliteratur komponierte. Von den einst 25 „Müllergedichten“ nahm Schubert wohlüberlegt nur 20 in seinen Zyklus auf, der 1824 erschien. Schubert schuf ein Werk von unvergleichlicher ästhetischer Balance. Gesang und Klavierpart verbinden sich zu einer einzigartigen Spiegelung seelischer Vorgänge, die von der unbeschwerten Heiterkeit des wandernden Müllergesellen bis hin zur Todessehnsucht des Verlassenen reichen.

Der Bariton Thomas Gropper und die Pianistin Maharani Chakrabarti sind seit rund 20 Jahren ein aufeinander eingestimmtes und in vielen Stilen und Epochen erfahrenes Liedgespann.

Thomas Gropper studierte Opern- und Konzertgesang sowie Gesangspädagogik in München und Berlin bei Markus Goritzki und Dietrich Fischer-Dieskau. Er ist Professor an der Musikhochschule München und unterrichtet Gesang und Gesangsdidaktik. Seit Juni 2025 ist er künstlerischer Leiter des Bachchors Heidelberg.

Maharani Chakrabarti studierte Klavier, Cembalo und Alte Musik in München an der Hochschule für Musik und Theater. Sie spielte zahlreiche Soloabende, kreierte neue Konzertformate und Konzertreihen. Daneben ist sie eine geschätzte Kammermusikerin und Klavierpädagogin.