Drei Mitglieder des international gefeierten Henschel Quartetts – Christoph Henschel und Gertrud Schilde (Violinen), Monika Henschel (Viola) – sowie die Cellisten Hendrik Blumenroth und Emil Bekir präsentieren ein spannungsreiches Programm, das Vergangenheit und Gegenwart in eindrucksvoller Weise miteinander verbindet.

Auf dem Programm stehen zwei Werke für Streichquintett, die – obwohl fast 200 Jahre trennen – durch ihre emotionale Tiefe und farbenreiche Klangsprache eine überraschende Nähe entfalten und ein Streichquartett von Ludwig van Beethoven:

Dorothee Eberhardt: Streichquintett (2023) – Uraufführung
Die renommierte Komponistin Dorothee Eberhardt aus Gilching bei München hat ihr 2023 in Polen ausgezeichnetes Werk „Streicher pur“ für diese Uraufführung zu einem Streichquintett umgearbeitet. Das Streichquintett verwendet dieselbe Besetzung wie Schuberts Streichquintett in C-Dur, d.h. zwei Violinen, eine Viola und zwei Celli. Es ist ein packendes Werk voller Kontraste: rhythmisch pointiert und energiegeladen in den Ecksätzen, geheimnisvoll flirrend im inneren Satz. Mit innovativen Klangtechniken wie Tremoli, Clustern und Glissandi entsteht eine moderne Klangwelt, die unmittelbar berührt.

Ludwig van Beethoven: Streichquartett Nr. 1 F-Dur op. 18,1
 entstand im Jahre 1799 als eines von sechs Streichquartetten, die unter der Opusnummer 18 mit einer Widmung an Fürst Franz Joseph Maximilian von Lobkowitz zusammengefasst wurden. Das F-Dur-Quartett zeigt deutlich, wodurch sich Beethovens Musiksprache von dem Quartettschaffen Haydns und Mozarts abhebt. Es sind dabei nicht Neuerungen der musikalischen Form an sich ausschlaggebend, als vielmehr die einzigartige ihres Formgesetzes aus kleinen musikalischen Details wie sie sich vor allem in der Konstruktion des thematischen Materials zeigen.

Franz Schubert: Streichquintett D-Dur, D 956
Mit Schuberts letztem Kammermusikwerk erklingt eines der erhabensten und tiefgründigsten Werke der romantischen Musikliteratur. 1828, nur wenige Wochen vor seinem Tod komponiert, führt dieses Quintett die Gattung in eine neue Dimension: Die ungewöhnliche Besetzung mit zwei Celli verleiht dem Werk eine warme, dunkle Klangfülle. Besonders der zweite Satz – ein Andante von ergreifender Schönheit – zählt zu den Höhepunkten des gesamten Kammermusikrepertoires.